Das Predigtwort zum 22. Sonntag nach Trinitatis steht im im alten Testament im Buch des weisen Predigers (Kapitel 12, Vers 1):
Und denke an deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst: Ich habe keinen Gefallen an ihnen.
Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.
EIN WUNSCH FÜRS LEBEN
Liebe Leserinnen & Leser,
einfach einmal angenommen, Sie hätten dieser Tage einen Wunsch frei, der Ihnen erfüllt würde, sobald Sie ihn äußern – was wäre Ihnen da das Wichtigste? Ein spannender, wenn aber auch schwieriger Gedanke, nicht wahr? Doch halt, bevor sie in alle möglichen Richtungen und Möglichkeiten denken, nicht so schnell - es geht schließlich um einen Wunsch fürs Leben, nicht für den Augenblick …
Was wie aus einem Märchen oder einer Fantasiewelt klingt, wurde einmal dem weisen König Salomo angeboten. Gott sagte zu ihm: »Bitte mich, was ich dir geben soll!« – Und Salomo gab eine kluge Antwort darauf: »HERR, mein Gott, du selbst hast deinen Knecht zum König gemacht anstelle meines Vaters David. Ich aber bin ein kleiner Knabe, ich weiß nicht aus- noch einzugehen. So gib deinem Knecht ein gehorsames Herz, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gut und Böse.«
Hand auf’s Herz: Wäre das ein Wunsch, der Ihnen gefällt: ein gehorsames Herz? Gott jedenfalls gefiel, worum Salomo ihn bat. Er versprach ihm: »Weil du um Verständnis gebeten hast, um dem Recht zu gehorchen, siehe, so tue ich nach deinen Worten! Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass es vor dir keinen wie dich gegeben hat und nach dir keiner wie du aufstehen wird.«
Was zeigt uns nun heute diese Geschichte von damals? Ob wir nun hoch oder niedrig gestellt sind, ob wir in Zeiten des Alten Testaments vor knapp 3000 Jahren oder heute im 21. Jahrhundert, in den Tagen der Covid-19-Pandemie, leben: Es war und ist immer klug, sich nach dem auszurichten, was Gott gefällt. Die Bibel spricht oft davon, dass Gott mit Wohlgefallen auf uns blickt, d.h. mit Anerkennung, Güte und Liebe. Sich danach immer wieder auszustrecken, sich genau deswegen immer wieder an Gott zu wenden, sollte uns ein großes Anliegen, ein wichtiges Wünschen im Leben sein.
Geld allein macht nicht glücklich, sagt der Volksmund. Und da ist etwas dran. Erbetene und erbittene Weisheit von oben befähigt uns dazu, in vielen Situationen unseres Lebens die richtige Entscheidung zu treffen – weil wir den besten Ratgeber und Wegbereiter an unserer Seite haben: Gott selbst. Wer daran bis zum Ende festhält, wird auch am Ende zufrieden sein. Das ist die Botschaft unseres heutigen Predigtwortes.
Der junge König Salomo ist unter optimalen Bedingungen gestartet; leider hat er Gottes Güte und Liebe in seinem Leben irgendwann nicht mehr beachtet. Er begann demütig, aber als er älter wurde, wandte er schließlich sein Herz von Gott ab und vergaß ihn. Am Ende seines Lebens erschien ihm deshalb im Rückblick alles Erlebte als Nichtigkeit. Mögen wir vor solchen Lebensentscheidungen und Lebenswegen ohne Gott bewahrt bleiben.
Strecken wir uns deshalb – nicht nur in jungen, sondern auch in erwachsenen Tagen – ein ganzes Leben, nach der von Gott angebotenen Güte und Liebe aus.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute neue Woche.
Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke