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22.08.2021 Kategorie: Gemeinde

Gottes Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke für den 22. August 2021

Das Predigtwort für Sonntag steht im Evangelium nach Markus (Kapitel 7, Verse 31 bis 37):

Und als er wieder fortging aus dem Gebiet von Tyrus, kam er durch Sidon an das Galiläische Meer, mitten in das Gebiet der Zehn Städte. Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und baten ihn, dass er die Hand auf ihn lege. Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! Und sogleich taten sich seine Ohren auf und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig. Und er gebot ihnen, sie sollten's niemandem sagen. Je mehr er's aber verbot, desto mehr breiteten sie es aus. Und sie wunderten sich über die Maßen und sprachen: Er hat alles wohl gemacht; die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend.

Am Ende des Beitrags steht GOTTES WORT ZUM SONNTAG zusätzlich als PDF Datei zur Verfügung.

RÜCKENSTÄRKUNG!  

Liebe Leserinnen & Leser,

im heutigen Predigttext wird Jesus als Heiler beschrieben, dem scheinbar auch nicht alles gleich auf Anhieb gelang. Und dennoch, am Ende ein Happy End und die Botschaft: Die Verbindung zu Jesus lädt zum Vertrauen ein. Interessanterweise werden ganz nebenbei mit nur einem Wort die Freunde des Kranken erwähnt. Nicht mehr als das kleine Wörtchen »sie« finden wir oben im Text. »Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war.«

Ich lerne aus dieser etwas sonderbar klingenden Geschichte zweierlei. Zuerst erkenne ich den Wert guter Freunde. Gerade die letzte Zeit hat mir vor Augen geführt, dass es mir trotz aller Einschränkungen und Beschränkungen im öffentlichen Leben, dass es mir trotz aller Kontaktminderung oder -vermeidung, doch ganz gut geht und ich eigentlich gar nicht so arm dran bin. Denn in der Tat »ist ein Mensch reich, wenn er gute Freunde hat.«, wusste schon Johann Wolfgang von Goethe.

Freunde oder freundliche Menschen helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Die letzten Wochen nach der Flutkatastrophe in vielen Teilen Deutschlands hat uns genau das vor Augen geführt. Gute Freunde oder freundliche Menschen helfen. Aber sie mahnen und warnen auch, wo es Mahnung oder Warnung bedarf, um jemand Anderen vor Problemen oder Unglück zu bewahren. Freunde oder freundliche Menschen versuchen, mit Anderen in guten und schweren Tagen ehrlich und offen umzugehen.

So weit, so verständlich. Der Taubstumme hatte solche Freunde. Sie taten was geboten war zur richtigen Zeit. Noch wichtiger aber als gute Freunde zu haben, ist die Erkenntnis des Wirken Gottes. Durch die Heilung dieses erbarmungswürdigen Kranken tritt die lebensdienliche Kraft Gottes ans Tageslicht. Mit diesem Kranken zusammen, haben Menschen zu allen Zeiten – auch in unseren jetzigen Corona-Zeiten – vergleichbare Hilfe und Heilung erfahren. Es ist gut, wenn wir uns über die eigene Lebens- und Glaubenshaltung Gedanken machen und uns an erfahrene Hilfe oder gar Heilung erinnern. Denn dabei können wir Spuren von Gottes heilvollen und wunderbaren Wirken in unserem Leben entdecken. Dadurch können wir gestärkt werden.

Ich beginne heute wieder einmal neu zu begreifen: die Geschichte Gottes mit uns Menschen, mit Ihnen, mit dir und mit mir, ist eine Heilsgeschichte. Diese ist nicht nur auf damalige Ereignisse und alte Berichte reduziert. Ausgehend von der Heilung des Taubstummen stärkt die Botschaft Jesu vielen Menschen den Rücken, bis auf den heutigen Tag.

Ich wünsche es uns, dass uns dieses Zeugnis des christlichen Glaubens auch heute noch erreicht und unser Leben mit auf ein festes Fundament stellt. Ich gehe täglich an meine Arbeit und vertraue darauf, dass Gott mir die nötige Kraft dazu gibt. Ich verbringe jeden Tag Zeit mit meiner Familie oder den Menschen, die mir wichtig sind und hoffe, dass sie gesund und mir möglichst lange erhalten bleiben. All das und noch viel mehr, möchte ich möglichst lange bei mir wissen und mein Möglichstes dafür tun, dass es so bleibt. Darüber hinaus zeigt mir das heutige Bibelwort, dass ich das nicht alleine bewerkstelligen muss, sondern dass Gott mit seiner mächtigen und heilenden Kraft das Seinige mit dazu tut. Ich fühle, das stärkt mir den Rücken. Gott sei Dank!   

AMEN!

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag. Gott segne Sie und stärke Ihnen den Rücken für all dass, was in der kommenden Zeit vor Ihnen liegt. Und: Sie sind herzlich eingeladen, die hoffentlich stärkende Gemeinschaft unter uns Christen in ihrer Kirche zu erleben. Kommen Sie doch einfach wieder einmal vorbei, zu einem unserer Sonntagsgottesdienste.

Ihr Pfr. Paul-Gerhard Feilcke

(Foto Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke)

Beitrag von Pfarrer Paul-Gerhard Feilcke